Sonntag, 30. August 2015

Sirevaag, Norwegen, 28. bis 29. August 2015

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Tananger, um 7 Uhr waren wir auf den Beinen, es sollte der Tag werden, der uns weit bringt. S/Y WOGE wollte nach Rekefjord, S/Y KURT direkt nach Thyboroen und wir hatten vor, nach Kirkehamn zu segeln. Die Vorhersage, Wind von SSW 10m/s und die Wellen aus Ost 1,8m. Jetzt oder nie!

Eine halbe Stunde später hat WOGE sich von uns getrennt und weg war sie. KURT war schon vorher unterwegs und noch ein paar größere Yachten waren auch mit von der Partie.

Aus dem Hafen, bis zum ersten Wendepunkt war es schon eine Tortur, die Wellen waren sehr steil und der Wind steif. Unter der Maschine gegenan schafften wir gerade 3,2kn.
Wir mussten durch, um zu sehen, ob der Wind uns wirklich trägt, wenn nicht, müssten wir unweigerlich zurück, und was dann? Warten und warten und warten?

Bis Jaerens Rev haben wir uns, unter Groß, das wir schon im Vorhafen angeschlagen hatten, und die Maschine durchgekämpft.

Nach der Wende, wurde alles besser, die Wellenhöhe stimmte, sie kamen nunmehr seitlich. und der Wind passte so, dass wir, unter Vollzeug, hoch am Wind schaukelnd weiterkamen, mit bis zu 7kn.

So ging es weiter und wir dachten, wenn es so bliebe, könnten wir auch bis Lista weiter segeln.

Kaum wollten wir die Sirevaag-Bucht überqueren, wurde es plötzlich chaotisch, der Wind nahm zu bis 14m/s, die seitlichen Wellen wurden Kaventsmänner und dazu kamen immer mehr stattliche Wellen von vorne, eine Kreuzsee war entstanden und wir mittendrin, eine Erklärung dafür fehlte uns total!
In der Kajüte gingen 2 Schranktüren auf und auch sonst, flogen die Teile herum. Es ging auch etwas zu Bruch, dass sich doch nur als ein Glas entpuppte und sonst alles harmlos blieb.

Der Versuch, die Route abzubrechen und in Egersund Schutz zu suchen war im Ansatz gescheitert, die Lage wurde immer schlimmer und wir hätten mindestens weitere 2 Stunden gebraucht, bis der Eingang nach Egersund passiert wäre, das wollte ich uns nicht antun.

Eine Entscheidung muss her, die arme Heike ist seit langem ausgeschaltet, sie sitzt ganz traurig umher mit einer Schüssel in der Hand, sie ist seekrank, zum ersten Mal überhaupt. Ich bin todkrank, schon seit langem habe ich mir eine Erkältung eingehandelt, die seinen Höhepunkt jetzt erreicht hat. Neben endlosem Husten und Niesen, tun mir alle Glieder weh, fast alle!

Heike möchte lieber nach Kirkehamn. Ich sage, wir werden in einer halben Stunde in Sirevaag Schutz finden und falle ab. Die Kaventsmänner verfolgen uns bis vor den Hafeneingang, unverrichteter Dinge. Während wir im Hafen unsere Segel bergen, beobachten  wir, wie sie an den Felsen zerschellen, beeindruckend.

Nach diesen Ereignissen, ist unser Bedarf an Kirmesbesuchen stark eingeschränkt!

In Sirevaag gibt es nur einen Stromkasten, direkt an der Slipanlage. Der Hafenmeister bot uns den Platz an, wir wussten aber nicht, wie lange wir bleiben würden.

So haben wir unseren Anlegeplatz behalten und dafür eine private Steckdose gefunden. Geklingelt, eine sanfte junge Muschi kommt an die Tür und zeigte uns barfuß, welche Steckdose wir nehmen können, die an der Wand.

Route: 32 Seemeilen, bis heute: 1407
05:56 Stunden, Temp.: 14-21°C
Sonnenaufgang: 06:25, Sonnenuntergang: 20:50













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